Wie können Gewerbeparks die Altölentsorgung effizient und umweltgerecht organisieren – und welche Vorteile bringt ein zentrales Konzept?
Gewerbeparks sind das Rückgrat vieler mittelständischer Wirtschaftsregionen. In einem Areal bündeln sich unterschiedliche Betriebe, Branchen und Bedürfnisse – vom Kfz-Betrieb über Handwerksfirmen bis zu spezialisierten Produktionsstätten. Was sie eint: die regelmäßige Entstehung von Altöl und anderen gefährlichen Abfällen. Doch während jeder Betrieb für sich gesetzeskonform handeln muss, wird die Entsorgung in vielen Parks dezentral organisiert – oft ineffizient, teuer und riskant. Dabei gibt es eine bessere Lösung.
Einzelorganisation statt System
In den meisten Gewerbeparks regeln ansässige Betriebe ihre Altölentsorgung selbst. Jeder Betrieb beauftragt einen eigenen Entsorger, nutzt eigene Behälter, definiert eigene Abläufe. Das führt in der Praxis zu:
- Mehrfachfahrten von Entsorgungsfahrzeugen,
- uneinheitlicher Qualität bei Lagerung und Sammlung,
- höherem Risiko von Leckagen oder Vermischungen,
- erhöhtem Verwaltungsaufwand für Betreiber und Unternehmen.
Dazu kommt: Viele Unternehmen sind sich der Risiken einer unsachgemäßen Lagerung gar nicht bewusst – insbesondere bei kleinen Altölmengen. In Kombination entsteht ein unübersichtliches Geflecht von Einzelmaßnahmen ohne zentrale Kontrolle.
Die Lösung: Zentralisierte Altölentsorgung im Park
Ein zentralisiertes Entsorgungskonzept kann viele dieser Probleme lösen – sowohl für die Unternehmen im Park als auch für die Betreiber. Dabei wird innerhalb des Areals eine oder mehrere professionelle Sammelstellen für Altöl eingerichtet. Diese sind:
- durch bauliche Maßnahmen abgesichert (Auffangwannen, Dach, Bodenversiegelung),
- mit UN-zertifizierten Behältern ausgestattet,
- digital überwacht und verwaltet,
- regelmäßig von zertifizierten Entsorgern bedient.
Die Betriebe liefern ihr Altöl entweder selbst an oder es wird in festgelegten Intervallen gesammelt. Die Abwicklung erfolgt transparent, effizient – und gesetzeskonform.
Vorteile eines zentralen Entsorgungskonzepts:
- Kostensenkung: Gemeinsame Verträge mit Entsorgern ermöglichen bessere Konditionen.
- Transparenz: Digitales Mengen- und Entsorgungsmonitoring für alle Beteiligten.
- Sicherheit: Vermeidung von Leckagen, Falscheinlagerung oder Vermischung.
- Compliance: Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen für gefährliche Abfälle.
- Standortimage: Der Gewerbepark wird als nachhaltig und zukunftsorientiert wahrgenommen.
Einige Parks integrieren diese Lösung sogar in ein umfassenderes Umweltmanagementsystem – inklusive zentraler Gefahrstofflagerung, regelmäßiger Umweltschulungen und gemeinsamer Audits.
So gelingt der Einstieg:
Der erste Schritt ist eine Analyse des Entsorgungsbedarfs im Park: Welche Betriebe erzeugen Altöl? Welche Mengen fallen an? Welche Anforderungen gibt es? Anschließend sollte ein Konzept gemeinsam mit einem zertifizierten Entsorger entwickelt werden.
Wichtig: Die Betreiberrolle muss klar definiert sein. Wer ist für die Infrastruktur zuständig? Wer überwacht die Einhaltung der Lager- und Nutzungsvorgaben? Eine zentrale Koordinationsstelle – etwa über den Parkmanagement-Dienstleister – hat sich in der Praxis bewährt.
Fazit: Nachhaltigkeit im Gewerbepark beginnt bei der Infrastruktur
Zentralisierte Altölentsorgung ist nicht nur effizienter und kostengünstiger – sie ist ein sichtbarer Ausdruck moderner Standortverantwortung. Für Unternehmen bedeutet sie weniger Aufwand, mehr Sicherheit und bessere Umweltkennzahlen. Für Betreiber ist sie ein wertvoller Imagefaktor im Wettbewerb um Mieter. Und für Umwelt und Gesetzgeber ist sie ein Schritt in Richtung einer funktionierenden, zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft.